Der Herbst steht vor der Tür und die Temperaturen sinken. Mit der richtigen Ausrüstung kann die Paddelsaison das ganze Jahr dauern. Ein wichtiger Begleiter für kalte Tage ist der Trockenanzug. Er hält euch auch bei einem unfreiwilligen Bad im kühlen Nass trocken. Doch worauf sollte man beim Kauf achten? Hier sind einige wichtige Punkte, die euch die Entscheidung erleichtern sollen.
Manschetten: Neopren statt Latex #
Ein häufiger Schwachpunkt bei Trockenanzügen sind die Manschetten an Hals und Armen. Viele Anzüge sind mit Latexmanschetten ausgestattet. Diese dichten zwar sehr gut ab, sind aber anfällig für Verschleiß und müssen alle paar Jahre ausgetauscht werden, was teuer werden kann. Eine hervorragende Alternative sind Manschetten aus weichem Neopren. Sie sind robuster, langlebiger und für die meisten Paddler absolut ausreichend dicht.
Die richtige Passform: Füßlinge und Rückenlänge #
Ein Trockenanzug muss gut passen. Das gilt besonders für die Füßlinge. Messt eure Füße genau aus, damit ihr die richtige Größe wählt.
Ebenso entscheidend ist die Rückenlänge. Da wir im Kajak sitzen, muss der Anzug am Rücken lang genug sein, um auch in dieser sitzenden Position und bei Oberkörperrotation nicht zu spannen. Achtung: Trockenanzüge für andere Sportarten wie Stand-Up-Paddling (SUP) oder Surfen sind hier oft zu kurz geschnitten. Probiert den Anzug also am besten im Sitzen an und macht dabei die typische Paddelbewegung!
Der „Pinkler“: Ein unverzichtbares Extra #
Was im ersten Moment vielleicht für Schmunzeln sorgt, ist auf einer Tour ein absolutes Muss: der Erleichterungsreißverschluss, oft auch „Pinkler“ genannt. Wer längere Touren plant, wird dieses Feature schnell zu schätzen wissen, da man den Anzug für eine kurze Pause nicht komplett ausziehen muss.
Damen: Drop-Seat oder Front-Zip? #
Bei Damenmodellen gibt es zwei gängige Systeme: den sogenannten „Drop-Seat“ (ein Reißverschluss am Gesäß) oder, wie bei den Herren, einen Reißverschluss vorne (Front-Zip). Es gibt Beiträge (von Frauen) im Internet, welche auch einen Front-Zip für Frauen empfehlen. Dieser verzichtet auf den Drop-Seat und hat stattdessen, wie die Herren-Variante, einen Pinkel-Zip vorne. Das bedeutet, dass man zum Pinkeln einen kleinen Trichter (eine Urinierhilfe für Frauen) benutzen muss. Das mag zwar auf den ersten Blick unpraktisch erscheinen, hat aber einige unbestreitbare Vorteile:
- Mit etwas Übung und dem richtigen Zubehör geht der Toilettengang um einiges schneller.
- Man hat besseren Kontakt zum Boot, weil man nicht auf einem Reißverschluss sitzt.
Atmungsaktivität: Trocken von innen und außen #
Ein guter Trockenanzug hält nicht nur Wasser von außen ab, sondern lässt auch Feuchtigkeit von innen nach außen entweichen. Achtet daher auf atmungsaktive Materialien. So vermeidet ihr übermäßiges Schwitzen und bleibt auch bei Anstrengung angenehm trocken.
Unnötige Extras: Der Kamin #
Manche Trockenanzüge verfügen über einen sogenannten „Kamin“ (eine doppelte Lage am Bauch), der über die Spritzdecke gezogen wird, um eine dichtere Verbindung zu schaffen. Das ist eigentlich überflüssig, da der Körper eh nicht nass wird und ein wenig Wasser im Cockpit dem Kajak nichts ausmacht,
Die Reißverschluss-Frage #
Die Position des Hauptreißverschlusses ist oft Geschmackssache. Ein Reißverschluss über den Rücken ist aus dem Weg, kann aber das selbstständige An- und Ausziehen erschweren. Frontreißverschlüsse (diagonal über die Brust oder horizontal) lassen sich leichter alleine bedienen. Hier entscheidet die persönliche Vorliebe.
Reparatur #
Sollte doch etwas kaputtgehen, dann könnt ihr euch zwecks Reparatur an Dry Fashion Sportswear wenden: https://www.dryfashion.com/service/
Allzeit gute und trockene Fahrt!