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Paddeln zur kalten Jahreszeit

Der Winter verwandelt unsere Flüsse und Seen in stille, fast mystische Orte, die eine ganz neue Perspektive auf die Natur bieten. Viele Paddler hängen ihre Ausrüstung in der kalten Jahreszeit auf, aber für die Abenteuerlustigen unter uns bietet das Winterpaddeln einzigartige und unvergessliche Erlebnisse. Von der kristallklaren Luft bis zu den gefrorenen Landschaften – das Paddeln im Winter ist ein ganz besonderes Abenteuer.

Kleide dich für das Wasser, nicht für die Luft.

Die richtige Ausrüstung:

Kleidung:

  • Basisschicht: Eine Schicht aus Polartec-Material hält deine Haut trocken und warm. Eine zusätzliche Fleece-Schicht bietet weitere Isolierung.
  • Schutzschicht: Wasserdichte Kleidung ist unverzichtbar. Trockenanzüge oder eine Kombination aus Trockenhose und Paddeljacke halten dich trocken und schützen vor Wind.
  • Fußbekleidung: Neoprenschuhe zusammen mit wärmenden Teddy-Socken sind ideal, um deine Füße warm und trocken zu halten.
  • Kopf- und Handschutz: Eine Mütze aus winddichtem Fleece oder Neopren ist wichtig, um Wärmeverlust über den Kopf zu verhindern. Für die Hände empfehlen sich Paddelhandschuhe oder Paddelpfötchen.

Sicherheitsausrüstung:

  • Eine gut sitzende Schwimmweste ist bei Kälte und im Wasser lebensrettend. Sie bietet nicht nur Auftrieb, sondern auch eine zusätzliche Wärmeschicht.
  • Packe immer Wechselkleidung ein, wasserdicht verpackt in einem Trockensack und leicht erreichbar. Der Trockensack sollte so verstaut werden, dass er dich nicht bei einem Ausstieg aus dem Kajak behindert.
  • Eine Signalpfeife ist nützlich, um auf sich aufmerksam zu machen. Wenn du eine brauchst, sprich einfach die Abteilungsleitung an. Wir haben einige im Büro liegen, die wir kostenlos abgeben können. Wenn du dich in einem Notfall im Freien befindest und Hilfe benötigst, gibt es ein etabliertes internationales Notsignal für Trillerpfeifen (dies gilt auch für Taschenlampen). Sechs Pfiffe mit einer Pause von einer Minute zwischen den einzelnen Sätzen zeigen den Leuten an, dass du Hilfe benötigst.
  • Wir haben im Büro auch mehrere Walkie Talkies. Wenn ihr diese für eine Tour ausleihen wollt, dann sprecht jemanden aus der Abteilungsleitung an.
  • Mobiltelefone in einer wasserdichten Hülle mitnehmen. Im Notfall Notruf 112 wählen und auf DLRG oder Wasserschutzpolizei warten. Nach Möglichkeit immer den genauen Standort angeben können. Entweder hat jemand eine GPS-Uhr dabei oder kann die Koordinaten aus einer Karten-App ablesen und durchgeben. Es gibt zwar beim Anruf der 112 zwar das Advanced Mobile Location« (AML), wo ohne Zutun automatisch die GPS Koordinaten an die Leitstelle übermittelt werden, aber man sollte trotzdem seinen Standort angeben können. Ansonsten ist es auch super hilfreich, wenn man sich z.B. im Heimatgewässer gut orientieren kann. Lernt z.B. die Namen der Inseln auswendig (z.B. Valentinswerder, Baumwerder etc.).

Rettungs-Techniken:

  • Jeder sollte den Wiedereinsteig nach einer Kenterung beherrschen.
  • Achtet vor dem Lospaddeln, dass die Griff-Schlaufe der Spritzdecke richtig sitzt und griffbereit ist. Die Schlaufe sollte niemals im Inneren der Spritzdecke festgeklemmt sein. Sollte das der Fall sein, und ihr kentert, so verhindert die eingeklemmte Schlaufe den Ausstieg unter Wasser.

Verpflegung:

  • Warme Getränke und energiereiche Snacks sind unverzichtbar, um die Körpertemperatur und Energie aufrechtzuerhalten.

Routenplanung und Sicherheit:

  • Plane deine Route sorgfältig und wähle bekannte und sichere Gewässer.
  • In der Nähe des Ufers zu bleiben ist sinnvoll, denn so kann man zur Not auch zum rettenden Ufer schwimmen.
  • Berücksichtige Wettervorhersagen und sei auf frühes Einbrechen der Dunkelheit vorbereitet. Für die Wettervorsage kannst du die Seite https://www.windfinder.com/ nutzen. Hier findest du auch Angaben zu den Windgeschwindigkeiten und auch die Angabe wann Sonnenuntergang ist.
  • Insbesondere Kenntnis der Wassertemperatur ist wichtig. Diese kannst du z.B. auf dieser Seite nachschauen. Der direkte Link zu unserem Heimatgewässer, den Tegeler See: https://www.wassertemperatur.org/tegeler-see/

Vorbereitungen vor dem Start:

  • Es ist wichtig, jemanden über deine Pläne zu informieren. Teile deine Route und den geplanten Zeitplan mit. Trage dich unbedingt mit all den Angaben in das Anwesenheitsbuch des Vereins ein.
  • Überprüfe nochmals die Wetter und die Wasserbedingungen.
  • Ein „PartnerCheck“ ist unerlässlich, um sicherzustellen, dass alle Teilnehmer angemessen ausgerüstet und fit für die Tour sind.
  • Wählt in der Gruppe immer einen Verantwortlichen, welcher ein Auge auf die Gruppe während der Fahrt hat und die Sicherheit der Anderen im Blick behält.
  • Bevor ihr auf dem Wasser startet, macht eine kurze Besprechung und macht einen Check der Sicherheitsvorkehrungen.
  • Sprecht Fehlverhalten im Nachgang der Tour in der Gruppe an. Sollte sich jemand grob unsportlich verhalten, so könnt ihr dies auch der Abteilungsleitung mitteilen.

Abschlussgedanken: Das Paddeln im Winter ist eine Herausforderung, die besondere Vorbereitungen und Vorsichtsmaßnahmen erfordert. Genieße die Ruhe (ohne viel Motorboote) und die spektakuläre Schönheit der Natur in ihrer winterlichen Pracht. Bleib sicher und warm, und vor allem, hab Spaß auf dem Wasser!

P.S. Die Links zu den Ausrüstungssachen von bestimmten Onlineshops sollen nur veranschaulichen, um was für Ausrüstung es sich handelt. Es ist keine direkte Empfehlung, bei genau diesem Shop zu kaufen.

Weiterführende Informationen beim paddeln in der Kälte: https://www.kanu.berlin/wp-content/uploads/2022/11/Kaltwasserpaddeln.pdf